29.06.2014 Blendender Besuch und große Spießbraten-Nachfrage bei der Feuerwehr. Kinderinteresse und Gaudiwettbewerbe prägten den Tag der Offenen Tür mit.
Ausgesprochenes Wetterglück hatte die Freiwillige Feuerwehr bei ihrem Tag der Offenen Tür, über fast das gesamte sonntägliche Fest behielten dräuende Regenwolken ihre Lasten oben. So besuchten geschätzte bis zu 600 Gäste insgesamt das Gerätehaus, viele hatten das hier gebotene Spektakel gleich zum Familienausflug genutzt.
Bewirtet wurde nicht nur im ausgeräumten Gerätehaus, sondern zusätzlich einem sicherheitshalber aufgestellten Großzelt, neben hunderten saftigen Grillsteaks brachten die Feuerwehrkameraden satte 90 Kilo knusprigen Spießbraten unter die Leute. Unterhalten wurden die Gäste dabei trefflich vom Orschweierer Musikzug. Doch nicht nur des gemütlichen Hocks wegen waren die Besucher tagsüber herbeigeströmt. Draußen konnte der komplette Fahrzeugpark mit zwei Löschfahrzeugen und ebensovielen Mannschaftstransportwagen nebst Hängern besichtigt werden, und viele Kinder nutzten die Gelegenheit, mal selbst stolz am Steuer oder im Mannschaftsraum eines großen LF fürs Familien- Fotoalbum sitzen zu dürfen. Auch die „Innereien" des erst 2008 eingeweihten neuen Gerätehauses fanden großes Interesse, vom Funk- über Umkleideraum und Werkstätten bis zum multifunktionalen Sitzungssaal. Aus Anlass der 75jährigen Feuerwehrjubiläums wurden, wie schon am Vortag beim Stadthallen- Festbankett, mehrere historische handbetriebene Wasserspitzen nebst einem betagten Ford-Tragkraftspritzenfahrzeug der ehemaligen Orschweierer Feuerwehrabteilung ausgestellt. Eine umfangreiche Fotoausstellung ergänzte den Einblick ins Feuerwehr- Leben.
Mit besonderer Spannung warteten viele Zuschauer nachmittags auf eine Schauübung der Jugendfeuerwehr im Feien. Die rückte mit Tatütata und Blaulicht im großen Löschfahrzeug 8/6 zu brennenden Strohballen auf einer benachbarten Wiese an, der Fahrer und Maschinist war dabei natürlich ein erwachsener Kamerad. Ganz wie die Großen beim echten Flächenbrand zeigte der FFW- Nachwuchs, wie Wasserversorgung hergestellt, Schlauchsystem gelegt und fachgerecht im Team gelöscht wird. Kurz darauf begannen gleich nebenan „Gaudi- Wettkämpfe". Fünf Gruppen hatten hier etwa mit schwerem hydraulischem Spreizer, der ansonsten bei Autounfällen eingesetzt wird, kleine mit Wasser gefüllte Kaffeeplastiktassen zu greifen und auszuleeren. Viel Hallo gab's auch beim gezielten Auswerfen von Schlauchrollen: Die suchen sich nicht automatisch den Geradeaus- Weg. Schließlich war neben weiteren lustigen Einlagen an einer kleineren der historischen Handpumpen noch Kraft beim eimerweisen Wasserschleppen oder am Pumpenschwengel gefragt. Insgesamt errang eine Gruppe der Feuerwehrkameraden aus Sulz den Sieg, gleich gefolgt von einer Truppe der französischen Sapeus Pompiers aus Mahlbergs Partnerstadt Malaucène. Die hatten über das Wochenende ihre deutschen Kameraden besucht, sie verbindet eine über zwei Jahrzehnte intensivierte besondere Freundschaft, punktgleich mit einer Gruppe ihrer Mahlberger Freunde. Die Nachbarwehr Kippenheim hatte sich den vierten Platz erkämpft, gefolgt von „Malaucène II". Bürgermeister Dietmar Benz lobte die hervorragende Vorbereitung und Organsisation der gesamten Feuerwehr-Jubiläumsfeierlichkeiten, schließlich dankte Kommandant Ackermann den Gästen, aber auch unzähligen Helfern und Unterstützern, darunter auch Angelsportverein und Orschweierer Narrenzunft. Als letzte Veranstaltung im Jubiläumsjahr lädt jetzt die Mahlberger Wehr zum traditionellen Knoblauchfest ein, es wird am 20. und 21. September rund um das alte Orschweierer Gerätehaus stattfinden.