11.11.2017 Wenn es in einer Industriehalle brennt. Mahlbergs Feuerwehr hatte sich für ihre Jahresabschlussübung ein anspruchsvolles Szenario ausgedacht.
Zur diesjährigen großen Abschlussübung hatte sich die Freiwillige Feuerwehr Mahlberg vorigen Samstag Nachmittag ein Industrieobjekt im Norden der Stadt ausgesucht. Angenommen war, dass bei der Firma „Logo Etiketten" in deren Produktionshalle eine Druckmaschine in Brand geraten sei, mehrere Personen noch vermisst wären.
Drum rückte die Mahberger FFW mit ihrem kompletten Fuhrpark, nämlich zwei Löschfahrzeugen, weiteren Mannschafts- und Einsatzleiterfahrzeugen aus, um sofort eine erste Wasserversorgung aufzubauen. Parallel dazu waren, wie es die Ausrückeordnung in solchen Fällen vorsieht, die Kippenheimer Kameraden samt Schmieheimer Abteilung nachalarmiert worden, um vom rückwärtigen Hallenbereich her mit weiteren zwei Löschfahrzeugen das „Feuer" zu bekämpfen, ebenfalls Menschen zu retten. Seit Jahren kooperieren die beiden Nachbarwehren miteinander, führen mehrere gemeinsame Übungen in ihren Gemeinden wechselseitig durch. Priorität beim Einsatz hatte natürlich die Menschenrettung. Da waren sämtliche Atemschutz- Trupps besonders gefordert, obwohl angesichts der Hallengröße auf Kunstrauch verzichtet worden war. Insgesamt sechs Personen wurden schließlich versteckt aufgefunden und gerettet. Einsatzleiter des koordinierten Gesamtgeschehens war Martin Müller, als Mahlberger Gruppenführer fungierten Guido Krumm und Frank Riedel. Bei der Kippenheimer Wehr hatte deren Kommandant Andreas Hurst selbst die Zugführerschaft übernommen, mit Jonas Storz und Lucas Riegger als Gruppenführern. Beteiligt an der anspruchsvollen Übung war auch das Mahlberger Rote Kreuz mit zwei Rettungswagen samt von Einsatzleiter Sven Maier geleitetem Betreuerteam für die geretteten Personen, unterstützt per drittem RTW vom DRK Friesenheim. Auch hier kennt man sich gemeindeübergreifend.
Der stellvertretende Kreisbrandmeister Thomas Happersberger hatte als Manöverbeobachter nach dem „Brand aus" gleich vor Ort fachliche Detailkritik, zeigte sich jedoch mit dem professionellen Ablauf der Übung sehr zufrieden: „Das war eine super Übung!" Dem stimmte auch Mahlbergs FFW- Kommandant Rolf Ackermann später im Gerätehaus bei der gemeinsamen Nachbesprechung mit allen eingesetzten Kräften zu, ebenso Andreas Hurst. Bis auf anfängliche Kommunikationsprobleme beurteilte auch der den Einsatzablauf als perfekt. Bürgermeister Dietmar Benz sah das als örtlicher Dienstherr der Mahlberger Wehr nicht anders: Die sei sehr leistungsstark, überdies ihre enge Zusammenarbeit mit der Kippenheimer FFW im Rahmen der Nachbarschaftshilfe vorbildlich. Anschließend stärkten sich alle Einsatzkräfte und Gäste mit von der Stadt spendierten Schnitzeln und fachsimpelten noch eine Weile.
Als weitest angereister Gast war Pascal Lombard samt ebenso feuerwehraktivem Sohn Leo aus Mahlbergs 800 Kilometer entfernter provencalischer Partnergemeinde Malaucène dabei, dort als einer der Adjudant-Chefs der „Sapeurs Pompiers" speziell zuständig für die jahrzehntelang gepflegte Freundschaft zwischen den beiden Feuerwehren. Darüber freute sich Mahlbergs FFW-Kommandant Ackermann besonders: „Ein paar Kilometer" lägen zwar dazwischen, aber die gewachsene Verbundenheit zwischen den freiwilligen Wehren der Partnergemeinden bleibe ungebrochen. Das bestätigte auch Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz. Die spezielle Freundschaft der beiden Feuerwehren sei ein besonderer, unverzichtbarer Motor der Jumelage-Partnerschaft zwischen Malaucène und Mahlberg.
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