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Leistungsabzeichen 2021

20.10.2021 Wofür brauchen Feuerwehrleute ein Leistungsabzeichen? Es geht nicht nur um die Ehre!

Demnächst werden Freiwillige Feuerwehrgruppen ortenauweit um neue Leistungsabzeichen kämpfen. Nach einer jahrelangen Corona-Zwangspause werden sie sich am 30. Oktober zentral in Rheinau treffen, um dort unter strengsten Schiedsrichter-Augen eine hoch anspruchsvolle Prüfung abzulegen. Dazu laufen die Vorbereitungen längst- auch in Mahlberg.

Drei Abzeichen bis zum ultimativen Gold sollen Feuerwehraktive normalerweise der Reihe nach erringen. Dieses Jahr ist bei der kreisweiten Leistungsprüfung allerdings coronabedingt „nur" Bronze dran. Nach langer Zwangspause treten jetzt in Rheinau kreisweit 15 Gruppen aus acht Ortenauer Gemeinden an. Sinn der Leistungsprüfung ist zu beweisen, den Anforderungen an täglich mögliche Einsätze perfekt gerecht zu werden.

Den künstlichen Stress ohne echtes Feuer vor Ort schaffen dabei für die FFW-Aktiven zuverlässig erbarmungslose Schiedsrichter. Da wird verlangt, vom Löschfahrzeug aus am Übungsgerüst einen Brandeinsatz samt Menschenrettung über eine Steckleiter zu simulieren. In reichlich kurzen sieben Minuten schneller Teamarbeit muss der komplette Erfolg dann gemeldet sein, mit möglichst wenigen Fehler- Strafpunkten. Das bedeutet für die Bronze-Aspiranten Stress pur- denn wenn eine Mannschaft durch fliegt (sehr selten übrigens), gilt das trotz Wiederholungsmöglichkeit nicht als locker verschmerzbar, sondern eher blamabel- auch wenn zum Schluss nur ganz wenige Punkte zum Bronze-Ziel fehlen sollten.

Seit vielen Wochen wird intensiv geübt.

Schon seit Monaten trainieren die gemeldeten Gruppen den verlangten perfekten Lösch- und Rettungseinsatz. So auch beispielsweise die Mahlberger FFW. Seit Mitte September wurden hier schon fünfzehn spezielle Bronze-Proben absolviert, weitere werden noch folgen. Neben fünf Mahlbergern sind dieses Mal unter der Leitung von Martin Bürkle als Gruppenführer hier auch vier FFW-Kameraden von Schmieheim und drei von Kippenheim mit dabei. Da gibt es nämlich einen jahrzehntelang bewährten speziellen Nachbarschafts-Verbund. Drum wird jetzt interkommunal in zwei gemischten Gruppen mit je neun Kräften angetreten, samt wichtigem Maschinisten und Bürkle als langjähriger, Souveränität verströmender Mahlberger Führungskraft.

Laien haben wenig Vorstellung vom Ablauf bei Feuerwehreinsätzen.

Vorigen Mittwoch im Mahlberger Sonnenuntergang vor dem FFW-Gerätehaus am eigenen Übungsgerüst: Vom Löschfahrzeug absitzen, anstehen, erste Kommandos nach Lageerkundung empfangen! Der Wassertrupp baut Leitungen auf, der Schlauchtrupp sorgt an der „brennenden Scheune" per herangetragener Steckeiter für schnelle Rettung einer Person. Da sind etwa auch komplizierte Sicherheitsknoten an Rettungsleinen gefordert. Derweil wird ein zweites „Feuer" per zusätzlichem Rohrstrahl auf eine weitere wegzuspritzende Klappe gelöscht. Zwischendurch gilt es immer wieder, diverse weitere Kommandos vorschriftsmäßig zu wiederholen und sofort auszuführen. Das gefälligst fix, aber ja nicht rennend oder gar über Schläuche stolpernd! Sonst drohen Minuspunkte. Normalbürger machen sich wenig Vorstellung, was von Freiwilligen Feuerwehrleuten gefordert wird, ob im realen Einsatz oder bloß mit Verlust privater, familiärer Freizeit bei nach erfolgter Grundausbildung zahlreichen Proben und Fortbildungen.

Die Freiwillige Feuerwehr wirbt allerorten auch um aktive Frauen und ältere Kräfte.

Überall sind bei der FFW auch Frauen und „Späteinsteiger" willkommen, Kinder und Jugendliche im Vorfeld sowieso. Übrigens: der jüngste Mahlberger Bronze- Aspirant ist gleich zu Beginn seiner freiwilligen Dienstverpflichtung schon mit 17 Jahren dabei, der älteste 56 Jahre alt. Letzterer ist Spät-Einsteiger bei der FFW. Bürkle dazu: „Das ist bei uns kein Altersproblem. Wer arztgeprüft gesundheitlich fit ist, ist bei uns genau so willkommen wie jüngere Kräfte!" Solch nicht familiär motivierte „Quereinsteiger" werden nicht nur in Mahlberg, sondern auch anderswo ebenso herzlich aufgenommen wie weitere Frauen. Das war vor einigen Jahrzehnten bei der FFW noch undenkbar, doch längst sind sie im ehemaligen Männer-Rund als gleichwertige Einsatzkräfte geachtet und integriert.

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