Unter deutschen Kaisern
1887 wurde in Orschweier unter Bürgermeister Herbstreith eine „organisierte Löschmannschaft“ aufgestellt. Ihr gehörten für die „neue Spritze“ 5 Bürger an, 16 waren für Pumpen eingeteilt, 11 für die alte Spritze mit Schlauchführer, 15 der Rettungsmannschaft, 12 als Wasserschöpfer, 18 als Wasserführer und 8 als Wachtmannschaft plus je zwei als Halter von Pechfackeln und Pechkränzen, dazu auch noch 3 Feuerreiter nach Mahlberg, Altdorf und Grafenhausen. Immerhin 88 Feuerwehrmänner waren also für das kleine Dorf mit damalig bescheidener Technik aufgeboten, zumeist per Amtsdekret verpflichtet.
Militarisiert in der Nazi- Zeit
So geschah das am 17. Februar 1939 auch in Orschweierer, vermeldete der damalige Bürgermeister Löffler stolz. Erster Orschweierer „Wehrführer" wurde Albert Jägle. Bei der Gründung war auch Mahlbergs frischer Wehrführer Weinacker zugegen. Im folgenden Weltkriegsjahr 1940 standen von 30 Mann aus Orschweier schon nur noch 25 auf der Freiwilligenliste. Viele weitere von ihnen ließen bis 1945 für das „tausendjährige" Reich an den Kriegsfronten ihr Leben. Deshalb musste bis dahin Willi Hochwarth, „u-k"- soldateneinsatzuntauglich, an der „Heimatfront" die Dienstverpflichtung zum „Wehrführer" übernehmen. Neben einem natürlichen Blitzschlag waren in der Orschweierer Weltkriegszeit sechs Einsätze wegen „Kampfeinwirkung" zu verzeichnen, überwiegend durch Bombenabwürfe und Jagdbomber (Jabo)- Bordwaffen.
In dieser Zeit wurden erstmals auch zahlreiche Frauen zur Brandbekämpfung kurzausgebildet und eingesetzt.
Kreisfeuerwehrführer Kress kündigt dem Bürgermeisteramt Orschweier an: „Zu geeigneter Zeit wird die Freiw. Feuerwehr dort zum Teil mit jüngeren Leuten durchsetzt werden und erhält einen endgültigen Führer, der vor seiner Amtseinsetzung feuerwehrtechnisch ausgebildet wird... Heil Hitler."
Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg
1946 wurde die Freiwillige Feuerwehr Orschweier neu gegründet, jetzt wieder der Gemeinde und dem neuen Land Baden unterstellt, bis 1953 von Franz Rieder geführt. Dann übernahm Alfred Bösch bis 1968 als Kommandant, pflegte nicht zuletzt neues geselliges Leben zur „Förderung der Kameradschaft", ebenso wie unter Karl Obergföll bis 1974. Da konnte endlich ein damals modernes Löschfahrzeug angeschafft Geschichte der Mahlberger und Orschweierer Freiwilligen Feuerwehr werden. Ein Jahr zuvor hatte sich Orschweier im Zuge der baden- württembergischen Gemeindereform mit dem Nachbarstädtchen Mahlberg zusammen geschlossen. Bis 1989 hatte Franz Burger den Kommandantenposten inne. In seiner Ägide wurde der personelle Ausbildungsstand der Wehr intensiviert, dokumentiert durch viele Leistungsabzeichen. Das änderte sich mit Lothar Mutz (bis 2002) nicht. In seiner Zeit gelang es, viele neue freiwillige Kräfte zu werben, auch den ehemaligen Farrenstall Orschweiers zum Gerätehaus umzubauen, schon von Burger vorbereitet.